Nachrüstungen der Pro Forge PF 200
2011 haben wir zwei Gasöfen vom Typ Pro Forge PF 200 für Damast Schmiedekurse beschafft. Dies schien uns damals, die beste Option zu sein. In der Zwischenzeit gibt es weitere geeignete Gasöfen mit Temperaturen bis oder über 1250º C und noch viel mehr Bauanleitungen sowie Erfahrungsberichte dazu. Wir haben unsere Pro Forge Öfen laufend nachgerüstet, so dass die Öfen immer noch sehr gute Dienste leisten. Im Folgenden findet man eine Auflistung aller Nachrüstungen.
1. Neues Isolationsmaterial
Die Originalisolation wurde speziell durch die Anwendung von Borax rasch angegriffen und damit ungenügend. Diese haben wir durch kostengünstige Keramikwolle, feuerfest bis 1400º C, ersetzt. Die Keramikwolle mit 5 cm Dicke und einer Dichte von 128 kg/m³ stützt sich selbst und braucht nicht mit der Blechhülle verklebt zu werden. Die Innenseite der Isolation ist mit einem Mörtel, der keramisch abbindet und Temperaturen bis 1600º C zulässt, ausgestrichen. Damit wird Strahlungswärme an der Ofeninnenseite reflektiert und verhindert, dass sich im Gebrauch Keramikfasern lösen und mit der Abgasflamme im Raum verteilt werden. Die Betonplatten giessen wir aus einem Feuerzement, feuerfest bis 1400 º C. Bei Verwendung von Borax verwenden wir noch zusätzlich Schalen aus Stahl 37. Halten nicht lange, kosten auch nicht viel.

2. Neue Gasregler
Die mit den Gasöfen mitgelieferten Gasregler erlauben keine Regelung im Bereich unter ca. 0.5 bar, daher wurden sie durch Regler mit einem tieferen Regelbereich ersetzt. Der Regelbereich unterhalb 0.5 bar ist mit der neuen Isolation notwendig, um die Öfen und damit die Damastpakete nicht zu überhitzen. Der Gasdruck in diesem Bereich ist auch mit ein Indikator für die Schweiss-temperatur im Innern der Damastpakete: Bei konstanter Gasofentemperatur und einem Gasdruck von 0.3 bis 0.4 bar sind die Gasöfen und die Damastpakete mit Wärme gesättigt. Bei einem Gasdruck unterhalb ca. 0.3 bar wird die Gasflamme instabil. Man kann mit einem kurzen Unterbruch des Gasstroms eine gleichförmige Flamme wieder herstellen oder muss den Gasdruck etwas erhöhen. Bei uns sind pro Gasofen zwei 11 kg Propanflaschen angeschlossen, um das Vereisen bei Gasflaschen mit niedrigem Füllstand zu vermeiden oder zu reduzieren.

3. Türen anstelle von Seitenöffnungen
Da wir in den Damast Schmiedekursen bis zu 4 Pakete gleichzeitig aufwärmen, sind die Seitenöffnungen für die 4 ausgestreckten Pakete zu eng und die Öfen eher zu kurz. Oft werden beim Aufheizen auch die Seitöffnungen mit Isolationsmaterial, siehe Roter Kreis Bild rechts, verstopft. Es gibt auch Seitenbleche mit Isolationen ohne Öffnungen. Wir haben die Seitenbleche durch Türen ersetzt. Damit werden nicht nur die Seitenöffnungen grösser, sondern wird auch der Ofeninnenraum 10 cm länger. Bei gleichzeitigem Erwärmen von 4 Paketen muss jeweils zwischen dem 2.und 3 sowie dem 4. und 1. Paket eine kurze Aufheizphase eingelegt werden.

Die Fronttüre nutzen wir nur noch für die Abgasflamme

4. Druckluftanschluss
In Berichten zu den Pro Forge Öfen ist zu lesen, dass eine lange orange Flamme aus dem Ofen austritt, ein Anzeichen für Gasüberschuss. So auch bei uns, wahrscheinlich auch weil wir die Geometrie des Innenraums verändert haben . Deshalb haben wir unsere Öfen mit einem Druckluftan-schluss versehen. Der Gasverbrauch hat sich damit stark reduziert. Wir heizen die Öfen mit ca. 0.7 bar auf und halten die Schweisstemperatur mit ca. 0.4 bar. Gemäss Lieferanten der Proforge 200 ist der Gasverbrauch bei 1 bar 1 kg/h. Das Gas-Druckluftgemisch wird grob durch die Beobachtung der Farbe und Länge der Abgasflamme und anschliessend mit der Beobachtung des Temperaturverlaufes fein eingestellt.

5. Gasanschluss
Für den Transport im Auto ist der bestehende, seitliche Gasanschluss von Vorteil, siehe 1. Bild rechts. Uns hat aber schon immer gestört, dass sich der Schlauch (obwohl gasgekühlt) in der Nähe des seitlichen Gasflammen-austritts befindet, siehe roter Pfeil. Diese Bedenken haben sich durch die neuen, grossen Türöffnungen noch verstärkt. Aus diesem Grund haben wir den Gasanschluss nach hinten abgewinkelt, siehe 2. Bild rechts.

